Engelbert Humperdinck
Hänsel und Gretel
Daegu Opera House (Südkorea)
Premiere: 24. Mai 2019
Musikalische Leitung | Lee Dongsin |
Inszenierung | Hendrik Müller |
Bühne und Kostüme | Petra Weikert |
Mitarbeit Regie | SooEun Lee |
Choreographie | Choi Sug Min |
Licht | Moon Gilhwan |
Video | Jae Yeon Ahn |
Hänsel | Son Jung Ah |
Gretel | Han Eun Hye |
Die Mutter / Die Hexe | Byun Gyon Min |
Der Vater | You Jin Ho |
Sandmann / Taumann | Li Mengshi |
Tänzer |
Choi Hyun Wook / Yoo Eui Jung / HeoRin / Park Jae Kwan / An Ji Hoon / Jeong Jiwan |
Eine immer virulentere gesellschaftliche Diskussion um künstliche Intelligenz aufgreifend, spielt unsere Konzeption für "Hänsel und Gretel" mit der Ambivalenz von Mensch und Roboter in der zentralen Figur der Hexe: Der Roboter steht für unser andauerndes Streben nach Selbstoptimierung. Wir müssen immer noch effektiver leben und arbeiten, dürfen niemals krank werden, müssen immer besser aussehen und uns einem beinahe schon virtuellen Ideal anpassen. Selbst die grundlegendsten menschlichen Bedürfnisse wie Essen und Schlafen treten hier in den Hintergrund. Unsere Hexe personifiziert ein medial induziertes "Idealbild" einer jungen Frau, das Erfolg, Respekt, Wohlstand und ewige Jugend verspricht - eben den "Lebkuchen", das "Candy" unserer Gesellschaft.
Hänsel und Gretel leben mit ihren Eltern auf der anderen Seite dieser Gesellschaft: mit sehr wenig Geld in großer Armut, zum Essen nur das Nötigste und Billgste, keine modische Kleidung, keine angesagten Accessoires und harte Arbeit, von der die Familie aber nicht leben kann. Aber sie haben etwas, dass ein Roboter nicht hat und auch niemals haben wird: Liebe und Mitgefühl füreinander, Freundschaft und Witz. Mit genau diesen Eigenschaften können diese Kinder allen Versuchungen der Hexe widerstehen und sie besiegen.
Wir erzählen so ein modernes Märchen unserer Zeit für alle Kinder und Erwachsenen: eine echte Familienoper.