Emilio de' Cavalieri
Rappresentazione di Anima e di Corpo
Oper Frankfurt - Bockenheimer Depot
Premiere: 29. Juni 2013
Uraufführung der Fassung mit musikalischen Ergänzungen von Klaus Lang: fulgur harmoniae. | |
Musikalische Leitung | Michael Form |
Inszenierung | Hendrik Müller |
Raum und Kostüme | Claudia Doderer |
Video | Dirk Schulz |
Mitarbeit Regie | Johann Diel |
Anima | Kateryna Kasper |
Corpo | Julian Prégardien |
Tempo / Consiglio | Sebastian Geyer |
Intelletto | Francisco Brito |
Angelo Custode / Eco | Barbara Zechmeister |
Vita mondana / Anima beata |
Maren Favela |
Mondo / Anima dannata | Vuyani Mlinde |
Piacere | Vasily Khoroshev |
La Vecchia | Ursula Stampfli |
Gli uomini |
Ensemble Barock vokal der Hochschule für Musik Mainz |
Das Werk besticht in der fantasievollen und bilderreichen Inszenierung von Hendrik Müller, die immer wieder zum Staunen bringt. Er hat aus dem spätmittelalterlichen Mysterienspiel [...] ein Bühnenstück gemacht, das auch dem Zuschauer des 21. Jahrhunderts durchaus noch etwas zu sagen hat.
[Bettina Kneller – Main-Echo, 4. Juli 2013]
Bei seiner Inszenierung für die Oper Frankfurt im Bockenheimer Depot lädt Regisseur Hendrik Müller gleichwohl der Anima die Hauptlast der Prüfungen auf, und auf dem Kulminationspunkt ihrer Qualen balgen sich um die am Boden Gefesselte ingrimmige Übermächte. Die allegorischen Repräsentanten (wie die Zeit, das Vergnügen, der Schutzengel, der gute Rat) werden so weit von ihren Kothurnen heruntergeholt, dass sie als echte Theaterfiguren wirken. Ins Burleske reicht die achtköpfige Vokaltruppe der Madrigalisti, clownesk in Trenchcoats und Hüten, trickhaft aus Versenkungen auftauchend.
[Hans-Klaus Jungheinrich – Opernwelt, 9-10/2013]
Der Mensch ist ein bipolares Wesen – Hendrik Müller inszenierte Cavalieris 1600 uraufgeführtes "Spiel von Seele und Körper" als zeitlos aktuelles Welttheater im Bockenheimer Depot. [...] Zumal Cavalieri und sein Textautor Agostino Manni nicht holzschnittartig Seele mit gut, Körper mit schlecht gleichsetzen, vielmehr die Verbindung beider als notwendige Grundlage menschlichen Daseins formulieren. Hendrik Müllers Inszenierung für die Frankfurter Oper im Bockenheimer Depot schärft dieses Bild. Beide Protagonisten sind als aufeinander verwiesen dargestellt. Sie durchlaufen einen schmerzhaften Prozess der Erfahrung und Entfremdung, ringen miteinander, entfernen sich voneinander und müssen auf haltlos steiler Schräge oder schmalem Grad mühsam wieder zueinanderfinden.
[Ulrich Boller – Frankfurter Neue Presse, 1. Juli 2013]
"Das Spiel von Seele und Körper" ist für mich die schönste Entdeckung der diesjährigen Opernsaison. Selten habe ich ein so anmutiges Zusammenspiel von Musik, Stimmen, Bewegung, Kostümen, Farb- und Lichteffekten gesehen und gehört.
[Werner Müller-Esterl, Frankfurt Allgemeine Sonntagszeitung, 1. Juli 2013]
Regisseur Hendrik Müller setzt das Spiel abwechslungsreich und bildstark um, sodass die pausenlose, knapp zweistündige Aufführung von Anfang bis Ende fesselt. Tosender Applaus für die optisch wie musikalisch gelungene Verbindung von Altem und Neuem.
[Markus Gründig – kulturfreak.de, 2. Juli 2013]
Regisseur Hendrik Müller meidet hier den belehrenden Zeigefinger auch zugunsten hintergründigen Humors – bis hin zum deftigen "Ostergelächter". Die immer wieder in Tableaus eingefrorene Szene gipfelt im Ringen um Seele und Körper, ein Tauziehen im Wortsinn. Und ein Kräfte zehrender Akt für viele Darsteller in dieser sehenswerten Produktion.
[Klaus Ackermann – Offenbach-Post, 1. Juli 2013]
Hendrik Müller findet hervorragende Bilder für Cavalieris inhaltlich recht sperriges Werk.
[Thomas Molke – Online Musik Magazin, 1. Juli 2013]